Leseprobe von Seite 142:
Ihre erste Aufgabe ist, dieses Tun zu finden. Es ist da. Es steckt irgendwo mehr oder weniger tief verborgen in Ihnen drin. Sehr wahrscheinlich gibt es sich Ihnen zu erkennen, wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen, ein wenig Ruhe, sich die Frage stellen, wann Sie zuletzt in einem Tun aufgegangen sind, wenn Sie ein Blatt Papier griffbereit haben und einen Bleistift (oder einen Kindertennisschläger, einen Softball und eine Hauswand, Sie müssen vorläufig auch gar keine Hotelzimmerteppiche bemalen).
Es lohnt, zunächst einmal in Ihrem unmittelbaren beruflichen Umfeld zu suchen:
Was an dem, was Sie jetzt schon tun, lieben Sie?
Was begeistert und erfüllt Sie so sehr, dass Sie es auch ohne Bezahlung tun würden?
Ihre zweite Aufgabe ist, aber erst danach: Lassen Sie der ersten Aufgabe Zeit zu wirken, Ihre zweite Aufgabe ist also, rund um dieses Tun ein Business-Modell aufzustellen. Sich selbstständig zu machen. Ein Unternehmen zu gründen. Ihren Traumjob zu finden. Ihren Traumjob zu erfinden.
Oder den Job, den Sie schon haben, neu zu denken. Mehr von dem zu tun, was Sie gerne tun, mit Leidenschaft – und deswegen auch besser, nutzbringender für Sie, Ihr Unternehmen, Ihre Kunden.
Sie werden niemals in Ihrem Berufsleben fürs Verhindern von Fehlern bezahlt, nicht für das Ausmerzen oder Kaschieren von Schwächen, sondern fürs Gestalten und Ausleben von Stärken. Das heißt konkret: Delegieren Sie jede Arbeit, die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung nicht unmittelbar besser macht oder in der Sie Ihrem Unternehmen nicht nützen können, sondern lediglich Schaden minimieren, und die Sie nicht deutlich schneller und besser können als jemand anderer. Probieren Sie’s.
Ihr Arbeitsalltag besteht aus Dutzenden von Aufgaben. Erstellen Sie eine Liste der Dinge, die Sie mehr machen möchten, der Dinge, die Sie weniger machen möchten, und der Dinge, die Sie gar nicht mehr machen möchten. Wichtigstes Wort: „möchten“. Wenn Sie diese drei Listen mit der Wie-soll-das-denn-bitte-gehen-Handbremse erstellen, kommt nichts raus.
Geben Sie Ihrer Begeisterung, Ihrer Freude und Ihrer Leidenschaft Raum, und sie werden sich entfalten. Vergessen Sie nicht das allerkleinste Einmaleins der Marktwirtschaft: Sie haben etwas, das jemand anderer haben mag. Dafür erbringt er eine Gegenleistung, zumeist Geld.
Niemand kauft Ihr Brot, weil Sie das mit der Buchhaltung in verzweifelten Nachtschichten doch noch irgendwie hingekriegt haben. Man kauft Ihr Brot, weil Sie ein toller Bäcker sind. (Und wahrscheinlich sind Sie ein toller Bäcker, weil Sie wahnsinnig gern Brot backen. Dann, verdammt noch mal, tun Sie doch das, was Sie lieben und was Ihre Kunden glücklich macht.)